© Alan Kerr

Duncan Ward

Der britische Dirigent Duncan Ward hat sich als einer der spannendsten und vielseitigsten Dirigenten seiner Generation etabliert. Er ist Chefdirigent der Philharmonie Zuidnederland und Musikdirektor des Mediterranean Youth Orchestra, einer neuen Position, die vom Festival d'Aix-en-Provence geschaffen wurde.

In der Saison 2023/24 kehrt Duncan Ward im Rahmen seines Barbican-Debüts für zwei Projekte zum London Symphony Orchestra zurück, mit Abel Selaocoe und Isabelle Faust als Solisten. Weitere sinfonische Höhepunkte sind die Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Dresdner Philharmonie, dem Trondheim Symphony Orchestra, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, dem Luzerner Sinfonieorchester, der Kammerakademie Potsdam und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, mit denen ihn eine enge Zusammenarbeit verbindet. Duncan wird sein Debüt am Opernhaus Zürich mit dem Sommernachtstraum geben und für Peter Grimes an die Oper Köln zurückkehren.
Sein Nordamerikadebüt an der Metropolitan Opera gab Duncan 2022 mit Die Zauberflöte. Zudem dirigierte er die Eröffnungsfeier der Salzburger Festspiele mit dem Mozarteum Orchester, die live im Fernsehen übertragen wurde, sowie denkwürdige Konzerte mit dem Radio-Sinfonieorchester Frankfurt, Les Siècles, dem Radio-Sinfonieorchester Wien, Balthasar Neumann und der NDR Elbphilharmonie.

Zu den jüngsten Opernproduktionen zählen Così fan tutte an der Opera du Rhin in Straßburg, Kurt Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny in Luxemburg und die deutsche Erstaufführung von Brett Deans Hamlet sowie Die Zauberflöte an der Oper Köln. Zu den bisherigen Opernhighlights zählen die chinesische Erstaufführung von Peter Grimes, eine Neuproduktion von La Passion de Simone (Saariaho) an der Deutschen Oper Berlin, eine Kammerversion von Manon Lescaut mit den Berliner Philharmonikern bei den Osterfestspielen Baden-Baden, Tod in Venedig mit Mark Padmore beim St. Endellion Festival sowie eine Doppelaufführung von Bernsteins Trouble in Tahiti und Macmillans Clemency mit der Dutch National Opera und Don Pasquale, Cendrillon und Hamlet für Glyndebourne-on-Tour.

Duncan Ward hat eine Leidenschaft für ein sehr breit gefächertes Repertoire und arbeitet sowohl mit Ensembles für historische Aufführungspraxis wie Les Siècles oder Balthasar Neumann als auch mit Spezialisten für zeitgenössische Musik wie dem Ensemble Modern oder dem Ensemble Intercontemporain zusammen. Neben seinen konventionelleren Konzerten leitete er gefeierte Produktionen mit den obdachlosen Darstellern von Streetwise Opera, u. a. bei den Olympischen Spielen 2012 in London, dirigierte 500 Laienmusiker in einem überdimensionalen Riley "In C" in der Elbphilharmonie und arbeitete mehrfach mit der Grammy-nominierten Anoushka Shankar und der gefeierten nordischen Folkband Dreamers' Circus zusammen.

Darüber hinaus engagiert sich Ward für verschiedene musikalische Charity-Projekte und war in seinen späten Teenagerjahren Mitbegründer der WAM Foundation, die es jungen britischen Musikern ermöglicht, in Schulen in ganz Indien zu unterrichten. Er hat auch regelmäßig mit der südafrikanischen Non-Profit-Organisation MIAGI zusammengearbeitet, für die er 2018 eine große Tournee anlässlich des 100. Geburtstags von Nelson Mandela leitete. Durch seine Arbeit in Indien hatte Duncan Ward das seltene Privileg, persönlich zum Studium der klassischen indischen Musik bei dem verstorbenen großen Sitaristen Ravi Shankar eingeladen zu werden.

Von 2012-14 war Duncan der erste Conducting Scholar der Karajan Akademie der Berliner Philharmoniker, eine Position, die Sir Simon Rattle für ihn geschaffen hat. Zuvor war er stellvertretender Dirigent des National Youth Orchestra of Great Britain und Chefdirigent von Sinfonia Viva. Duncan Ward ist außerdem ein erfolgreicher Komponist, u.a. Gewinner des BBC Young Composer of the Year 2005, und wird von der Edition Peters veröffentlicht. Seine Werke wurden vom Swedish Radio Symphony, Magdalena Kožená,  London Symphony Orchestra und BBC National Orchestra of Wales aufgeführt und aufgenommen.