Thierry Escaich © Marie Rolland

Thierry Escaich

Der Komponist, Organist und Improvisator Thierry Escaich ist eine prägende Gestalt in der zeitgenössischen Musik und einer der wichtigsten französischen Komponisten seiner Generation. Die drei Elemente von Escaichs künstlerischem Schaffen sind untrennbar miteinander verbunden und ermöglichen es ihm, sich als Interpret, Schöpfer und Mitwirkender in den verschiedensten Bereichen auszudrücken.

 

Dem Dresdner Publikum stellt er sich in allen drei Facetten vor. Solistisch ist er im Orgelkonzert am Silvesterabend zu erleben; mit dem Quatuor Tchalik gestaltet er ein Konzert für Streichquartett und Orgel. Gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie präsentiert er seine Sinfonische Dichtung „La barque solaire“. Dass er ein herausragender Improvisator ist, zeigt er, wenn er den Stummfilm „Sunrise“ begleitet. Sein „Mecanic Song“ für Bläserquintett und Klavier ist im Kammerkonzert mit Philharmoniker:innen zu erleben.

Escaich komponiert in vielen Genres und Formen. Mehr als 100 Werke liegen bis heute vor, die ein breites Publikum anziehen. Ausgehend von Ravel, Messiaen und Dutilleux und durchdrungen von Bezügen zur zeitgenössischen, populären und geistlichen Musik ist die unverwechselbare Klangwelt von Escaichs Musik von einem obsessiven rhythmischen Impuls und einem ausgeprägten Sinn für musikalische Architektur geprägt.

Sein Œuvre umfasst sowohl intime Werke als auch groß angelegte Stücke wie die Chaconne für Orchester, das Oratorium „Le Dernier Évangile“ und das Doppelkonzert für Violine und Violoncello „Miroir d‘ombres“. Seine erste Oper „Claude“ wurde 2013 an der Opéra de Lyon mit großem Erfolg uraufgeführt. Zu seinen jüngeren Werken gehören das Bratschenkonzert „La Nuit des chants“ für Antoine Tamestit und das Orgelkonzert Nr. 3 „Quatre Visages du temps“ (2017). Escaichs Werke werden von führenden Orchestern in Europa und Nordamerika und von Musiker:innen wie Lisa Batiashvili und François Leleux, Valery Gergiev, Paavo Järvi, Alan Gilbert, Alain Altinoglu, Louis Langrée, Renaud und Gautier Capuçon, Emmanuelle Bertrand und Paul Meyer aufgeführt.

Thierry Escaich unterrichtet Komposition und Improvisation am Pariser Konservatorium, wo er selbst studierte und acht Premiers prix erhielt. Im Jahr 2013 wurde er in die Académie des Beaux-Arts in Paris berufen; 2018 war er Featured Composer beim Radio France Présences Festival in Paris.

Werke für Orgel sind ein wichtiger Bestandteil von Escaichs Musik und werden von Organisten auf der ganzen Welt aufgeführt, darunter Solo- und Kammermusikwerke, drei Konzerte und die sinfonische Dichtung „La Barque solaire“ für Orgel und Orchester.

Thierry Escaichs Weg als Komponist ist eng mit seiner Tätigkeit als Organist verbunden, in der er Repräsentant der französischen Schule der Improvisation im Gefolge von Maurice Duruflé ist, dem er als Organist von Saint-Étienne-du-Mont in Paris folgte. Er tritt in internationalen Konzerten auf und kombiniert Repertoirestücke mit eigenen Kompositionen und Improvisationen. Seine Leidenschaft für das Kino hat ihn dazu gebracht, Cine-Concerts aufzuführen, improvisierte Begleitungen auf der Orgel und dem Klavier zu Stummfilmen wie „Phantom der Oper“ und „Metropolis“.

Viele von Escaichs Werken wurden von Accord/Universal aufgenommen. Zuletzt wurde die CD „Baroque Song“ bei Sony Classical veröffentlicht und von der Kritik hoch gelobt. Seine 2011 erschienene CD „Les Nuits hallucinées“ krönte seine Zusammenarbeit mit dem Orchestre National de Lyon und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen „Choc de l‘année“ der Zeitschrift Classica als herausragende Veröffentlichung des Jahres.