© Björn Kadenbach

Bruno Borralhinho

Der portugiesische Dirigent und Cellist Bruno Borralhinho ist Künstlerischer Leiter des Ensemble Mediterrain  und Mitglied der Dresdner Philharmonie.

Neben häufigen Auftritten als Dirigent mit seinem Ensemble Mediterrain (DE), leitete er u.a. die Dresdner Philharmonie, das Deutsche Kammerorchester Berlin, die Berliner Symphonikern, das Orquestra Sinfónica Portuguesa (PT), das Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música (PT), das Orquestra Metropolitana de Lisboa (PT), das Orquestra do Algarve (PT), das Orquestra Filarmónica Portuguesa (PT), das Orquestra Clássica da Madeira (PT), das Orquestra de Câmara Portuguesa (PT), die Filharmonie Bohuslava Martinu (CZ), das Orchestra de Camera Radio Bukarest (RO), das Orquesta de Cámara de Bellas Artes (MX), das Orquestra Sinfônica do Paraná (BR) und das Orquestra Sinfônica de Campinas (BR), und arbeitete mit renommierten Solisten wie Camilla Nylund, Tara Erraugh, Karolina Gumos, Adriane Queiroz, Lothar Odinius, Peter Bruns oder Javier Perianes zusammen.

Die Oper ist eine seiner großen Leidenschaften: er dirigierte Neuproduktionen von Mozart (Don Giovanni, 2023), Ravel (L'heure espagnole, 2022) und Puccini (Gianni Schicchi, 2018) und arbeitete als Assistent bei Neuproduktionen von Wagner (Der fliegende Holländer, 2022) und Beethoven (Fidelio, 2020).

Im Jahr 2022 veröffentlichte das Label NAXOS eine CD, die ausschließlich dem Komponisten Fernando Lopes-Graça gewidmet ist und vom Portugiesischen Symphonieorchester unter der Leitung von Bruno Borralhinho aufgeführt wurde und hervorragende Kritiken von der internationalen Presse und der breiten Öffentlichkeit erhielt. Musicweb (EUA): "Diese wunderschöne Aufnahme ist ein Muss für jeden, der sich für die Musik von Lopes-Graça interessiert, aber auch andere werden viel zum Genießen und Bewundern finden"; Das Orchester (DE): "Unter Leitung des Dirigenten Bruno Borralhinho (...) blüht das Portugiesische Symphonieorchester leidenschaftlich auf"; Da Capo (PT): "Bruno Borralhinho verstand es, mit künstlerischer Tiefe, redaktioneller Sensibilität und klarem Dirigat die vergessene kreative Produktion eines der größten portugiesischen Komponisten des 20. Jahrhunderts zu fördern".

2011 erlangte er einen Master in Kulturmanagement im UOC - Universitat Oberta de Catalunya (Barcelona) und war er einer der Gäste des vom EFA - European Festivals Association organisierten Ateliers for Young Festival Managers in Izmir (Türkei). 2020 promovierte er an der Universität Carlos III (Madrid) in Geisteswissenschaften (Geschichte, Geografie und Kunst). Seine Forschung und These führten 2021 zur Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel "Poder y Música Clásica en el Portugal del siglo XX" (Macht und klassische Musik im Portugal des 20. Jahrhunderts) bei dem spanischen Verlag Universo de Letras.

Bruno Borralhinho wurde 1982 geboren und begann seine musikalische Ausbildung im Alter von 12 Jahren bei Prof. Luis Sá Pessoa. 2000-2006 hat er an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Prof. Markus Nyikos studiert, wo ihm 2004 das "Künstlerische Diplom" und 2006 das "Konzertexamen" mit Auszeichnung verliehen wurden. Danach studiert Bruno Borralhinho in Oslo mit dem renommierten Cellisten Truls Mørk. Er besuchte auch Meisterkurse u.a. bei Natalia Gutman, Antonio Meneses, Pieter Wispelwey, Anner Bylsma, Jian Wang, Martin Ostertag, Martin Löhr, Márcio Carneiro und Thomas Demenga.

Er tritt regelmäßig als Solist mit Orchester oder in Recitals mit Klavier in Portugal, Spanien, Deutschland und Brasilien auf. Unter anderem sind die einmütig bejubelte Interpretationen von Bachs Sechs Suiten für Violoncello-Solo auf dem Montagnana Suggia (2008), von Beethovens sämtliche Werken für Violoncello und Klavier auf dem Stradivari "König von Portugal" (2012) oder von Haydns sämtliche Cellokonzerte (2014, Solist und Leitung) aufzuheben. Borralhinho leitete bisher Meisterkurse in Brasilien, Portugal und Spanien.

Im Jahr 2018 nahm Borralhinho mit dem Pianisten Christoph Berner die Sonaten von R. Strauss und Zemlinsky sowie Mahlers Lieder für das deutsche Plattenlabel ARS auf und 2016 ist bei NAXOS eine CD der portugiesischen Musik für Cello und Orchester gewidmet erschienen, mit Bruno Borralhinho als Solist begleiten vom Orquestra Gulbenkian. Dieses Album wurde von Wählern aus über 65 Ländern auf den 5 Kontinenten des Planeten nach einer von der The Violoncello Foundation (New York/USA) geförderten internationalen öffentlichen Abstimmung als das beste des Jahres 2016 eingestuft. 2009 veröffentlicht Bruno Borralhinho die auch ganz der portugiesischen Musik gewidmete Doppel-CD "Pagina Esquecida" (Vergessene Seite) und erhielt begeisterte Kritiken in der nationale und internationalen Presse.

Während seines Studiums erhielt er den 1. Preis im Concurso Júlio Cardona und auch den 1. Preis im Prémio Jovens Músicos. Als Solist spielte er mit dem Gulbenkian Orchester, Orquestra Sinfónica Portuguesa, Orquestra Clássica do Centro, Orquestra do Norte, Orquestra Clássica do Sul, Orquestra XXI, Orquestra da Madeira, Orquestra de Câmara Portuguesa, Orquestra Metropolitana de Lisboa, Orquestra Sinfônica de Campinas und Orquestra Sinfônica do Teatro Nacional de Brasília.

Bruno Borralhinho war Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters und Solocellist im Jeunesses Musicales Weltjugendorchester. Er war auch 2003 Praktikant im DSO - Deutsches Symphonie Orchester Berlin und 2004-2006 Mitglied der Orchester-Akademie der Staatskapelle Berlin.

Er hat in den führenden Konzertsälen Europas sowie in den USA, Kanada, Asien, Russland und Südamerika mit berühmten Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Franz Welser-Möst, Kurt Masur, Christian Thielemann, Marek Janowski, Kent Nagano, Herbert Blomstedt, Paavo Järvi oder Andris Nelsons gespielt.