Elim Chan © Rahi Rezvani

Elim Chan

Dirigentin

„Kopf, Herz und Körper müssen beim Dirigieren zur Einheit finden“, ist Elim Chan überzeugt. „Es kommt darauf an, Musik mit den Händen auszudrücken und dabei eine starke eigene Sprache zu entwickeln.“ Die präzise Gestik der jungen Künstlerin in Kombination mit der natürlichen Plastizität ihrer Gestaltung findet sowohl in Nordamerika als auch in Europa große Anerkennung. Von einem „Wunder an Kontrolle und Verständnis“ sprach Boston Classical Review im Januar 2022 nach Elim Chans Debüt beim Boston Symphony Orchestra. Nicht minder enthusiastisch fielen die Reaktionen wenige Monate später bei der ersten Zusammenarbeit der jungen Dirigentin mit dem Cleveland Orchestra aus. Dessen Form, so notierte Cleveland.org, sei an jenem Abend unter Elim Chans Leitung „dem Ideal verführerisch nahe“ gekommen. Keine andere Dirigentin ihrer Generation ist derart gefragt bei den Top-Orchestern beider Kontinente und trifft dabei durchweg auf vergleichbar hochkarätige Solistinnen und Solisten. Dabei verfügt die 1986 in Hong Kong geborene Künstlerin über ein denkbar breit gefächertes Repertoire der sinfonischen Literatur von der Klassik bis zur Gegenwart. Elim Chan ist seit 2019 Chefdirigentin des Antwerp Symphony Orchestra und seit 2018 feste Gastdirigentin des Royal Scottish National Orchestra. In der Saison 2022-23 widmet der Wiener Musikverein Chan eine dreiteilige Portraitreihe, die neben ihrem Debüt bei den Wiener Symphonikern auch Konzerte mit dem ORF Radio-Symphonieorchester und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen umfasst. Mit dem Antwerpen Symphony Orchestra geht sie auf eine Tournee durch die Musikzentren Spaniens. Weitere Highlights der Spielzeit sind die Debüts beim Pittsburgh und San Francisco Symphony Orchestra, bei den Orchestern in Toronto, Cincinnati und Atlanta, sowie die Wiedereinladung des Los Angeles Philharmonic. Ihren Wirkungskreis in Europa erweitern Programme u. a. mit dem Oslo Philharmonic, dem Finnish Radio Symphony Orchestra und dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin. Elim Chan studierte am Smith College in Northampton, Massachusetts, sowie an der University of Michigan. 2014 gewann sie als erste Frau die Donatella Flick Conducting Competition, was ihr 2015-16 eine einjährige Assistenz beim London Symphony Orchestra und die Zusammenarbeit mit Valery Gergiev ermöglichte. In der nachfolgenden Spielzeit nahm Elim Chan am Dudamel Fellowship-Programm des Los Angeles Philharmonic teil. Wichtige künstlerische Impulse verdankt sie Bernard Haitink, dessen Meisterklassen in Luzern sie 2015 besuchte