Joshua Ellicotts weicher, flexibler und dennoch kraftvoller lyrischer Tenor und seine vielseitige Musikalität zeigen sich in dem breiten Repertoire, in dem er sich auszeichnet, von Liedern über Opern bis hin zu Konzerten, sowie in der Liste der Dirigenten und Ensembles, mit denen er weltweit zusammenarbeitet.
Im Bereich der Alten Musik hat er u. a. mit Nikolaus Harnoncourt (Concentus Musicus Wien), Sir Roger Norrington (Zürcher Kammerorchester), Harry Bicket (The English Concert), Harry Christophers (The Sixteen, Boston Handel and Haydn Society), Robert King (The King's Consort), Paul McCreesh (The Gabrieli Consort, Wrocław Baroque Orchestra), Bernard Labbadie (Orchestra of the Age of Enlightenment), Emmanuelle Haïm (Le Concert d'Astree) zusammengearbeitet.
Joshua Ellicott hat eine starke Affinität zu den Werken von Bach, Händel und Monteverdi und singt dabei mit Vorliebe die Evangelisten in Bachs Passionen. Gerne interpretiert er aber auch Werke aus späteren Epochen und hatte dabei bereits das Privileg, mit Koryphäen wie Sir Mark Elder, Daniel Harding und Esa Pekka Salonen in so unterschiedlichen Werken wie "Parsifal" und "Tristan und Isolde" (Wagner), "Die sieben Todsünden" (Weill) und "Wozzeck" (Berg) zu musizieren.
Auch als Interpret von Liedern stellt Joshua Ellicotts seine Kunstfertigkeit unter Beweis. Einer der größten Erfolge der letzten Jahre ist ein Programm, das um die Briefe von Joshuas Großonkel Jack aus dem Ersten Weltkrieg herum konzipiert ist und bei dem das Publikum durch das Vorlesen der Briefe und die eingestreuten Lieder tief berührt wird. Eine besondere Aufführung fand beim Kölner Fest für Alte Musik statt, bei dem einige der Briefe ins Deutsche übersetzt und von Joshua Ellicott vorgetragen wurden.
Zu den jüngsten Höhepunkten von Joshua Ellicotts Karriere gehören der Evangelist in Bachs "Matthäus-Passion" an der Deutschen Oper Berlin und mit dem Residentie Orkest in den Niederlanden, Damon in Händels "Acis und Galatea" beim WDR Sinfonieorchester Köln, Händels "Samson" mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart, Bachs "Weihnachtsoratorium" mit Les Passions de l'Âme in der Schweiz und auch mit Casa da Musica, Händels "Jephta" mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart, die Rolle des Tempo in "Il trionfo del tempo e del desinganno" (ebenfalls Händel) in einer neuen Produktion an der Royal Danish Opera, die britische Premiere von George Walkers "Lilacs" mit dem BBC Philharmonic Orchestra unter John Storgårds, den Evangelisten in einer inszenierten Produktion von Bachs "Johannes-Passion" am Teatro Arriaga in Spanien und dieselbe Rolle bei seinem Debüt am Théâtre du Châtelet, ein neues Werk von Stuart MacRae beim Lammermuir Festival, Florestan in Beethovens "Leonore" und Caldaras "Maddalena ai piedi di Cristo" mit dem Freiburger Barockorchester, Brittens Serenade mit der Royal Northern Sinfonia, Händels "Judas Maccabaeus" mit der Capella Cracoviensis und Händels "Messiah" mit dem New York Philharmonic.
In der Saison 2024/25 kehrt er zum Lammermuir Festival zurück, um sein "Jack"-Programm aufzuführen, er tritt mit Anna Tillbrook auf und singt in James MacMillans "All the Hills and Vales" beim Cumnock Tryst Festival, Elgars "The Dream of Gerontius" in Nottingham, Händels "Messiah" mit dem BBC National Orchestra of Wales, Händels "Susanna" mit dem Dunedin Consort in St Martin-in-the-Fields und im Wiener Konzerthaus, Bachs "Matthäus-Passion" (Evangelist) mit dem Residentie Orkest unter Richard Egarr sowie ein Händel-Programm mit der Dresdner Philharmonie unter Hans-Christoph Rademann.
Joshua Ellicott wurde in Manchester geboren und ist Absolvent der University of York, wo er Musik studierte. Von dort wechselte er an die Guildhall School of Music and Drama in London, wo er mit Unterstützung durch ein Vollstipendium Gesang studierte. Ein Meilenstein in seiner beginnenden Karriere war 2006, als er Gesamtsieger des Internationalen Gesangswettbewerbs in 's-Hertogenbosch, Niederlande, wurde.