Maxime Pascal © Orchestra della Rai

Maxime Pascal

Dirigent

Maxime Pascal ist ein leidenschaftlicher Verfechter der französischen Musik des 20. Jahrhunderts und der Neuen Musik. An der Mailänder Scala brachte er 2017 Salvatore Sciarrinos Te vedo, ti sento, mi perdo heraus, die Produktion war später auch an der Staatsoper Berlin zu sehen. 2019 führte er Luca Francesconis Quartett (ebenfalls an der Mailänder Scala) auf, seine dritte Zusammenarbeit mit dem Opernhaus. 2021 brachte er in Paris und Lille die Oper Au Coeur de l'Ocean von Arthur Lavandier zur Uraufführung und kehrte nach Japan zurück, um Alban Bergs Lulu zu dirigieren.

Sein französisches Erbe bringt Maxime auch in seine Opernarbeit ein. Bereits mehrfach hat er mit der Opéra de Paris zusammengearbeitet und Werke wie Daphnis et Chloé, Boléro, L'heure espagnole und Gianni Schicchi geleitet. In Europa dirigierte er 2016 Debussys Pelléas et Mélisande an der Oper Malmö und gab 2019 sein äußerst erfolgreiches BBC Proms-Debüt mit Berlioz' L'Enfance du Christ mit dem Hallé Orchestra, sowie Brittens Sinfonia Voices und Genesis Sixteen. In der gleichen Saison dirigierte Maxime ein Debussy/Strawinsky-Programm mit dem Simón Bolívar Youth Orchestra in Caracas, und im kommenden Jahr wird er Peter Eötvös' neue Oper Sleepless in Berlin und Genf dirigieren und Sivan Eldars Like Flesh in Lille uraufführen.

Als Gründungsmitglied der vielseitigen Künstlergruppe Le Balcon hat Maxime zusammen mit seinen Kollegen eine einzigartige Vision der musikalischen Darbietung entwickelt. Bei der Aufführung eines breiten Repertoires verbindet Le Balcon Musik mit fortschrittlichen Klang- und Beleuchtungssystemen zu aufregenden und fesselnden musikalischen Erlebnissen. Zu den bisherigen Projekten gehören Ariadne auf Naxos, inszeniert von Benjamin Lazar, ein Videospektakel zu Pierrot Lunaire, das von dem kolumbianischen Künstler Nieto geschaffen wurde, und Stockhausens Donnerstag Aus Licht im Londoner Southbank Centre im Jahr 2019. Dies führte zu einer siebenjährigen Zusammenarbeit mit der Philharmonie de Paris, in der das Ensemble den gesamten Licht-Zyklus von Stockhausen aufführen und jedes Jahr eine Oper inszenieren wird. Pascal und Le Balcon entwickeln einzigartige Programme wie z.B. Boulez/Gesualdo/Grisey oder Mahlers Das Lied von der Erde. Beide wurden während der Pandemie, in der Le Balcon weiterhin sehr aktiv war, aufgeführt und gestreamt.

Neben seinen Engagements im Opernbereich ist Maxime dabei, sich als Konzertdirigent zu etablieren. In der Saison 2021/22 dirigiert er das Hallé Orchestra, das Norrköping Symphony Orchestra und das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra sowie das Orchester der Oper Malmö und das Musikkollegium Winterthur. In Italien gab er in letzter Zeit Konzerte mit dem Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI mit der Pianistin Beatrice Rana, dem Orchestra Sinfonica Siciliana, dem Orchestra Sinfonica e Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi und dem Orchestra del Teatro Reggio; in Skandinavien neben der Malmö Opera und dem Norrköpping Symphony Orchestra auch mit dem Helsingborg Symphony Orchestra und dem Göteborg Symphony Orchestra. In seiner Heimat Frankreich arbeitete er mit dem Orchestre National Bordeaux Aquitaine, dem Orchestre National de Lille und dem Orchestre Philharmonique de Radio France zusammen. In Japan gastiert er häufig beim Ensemble Kanazawa, dem Tokyo Symphony Orchestra und dem Tokyo Philharmonic Orchestra.

Maxime Pascal und Le Balcon verband eine Zusammenarbeit mit Pierre Boulez, George Benjamin, Peter Eötvös und Michaël Lévinas. Im September 2016 haben sie ihr Debütalbum mit einer Adaption von Berlioz' Symphonie fantastique veröffentlicht (Le Balcon & BMedia/Vertrieb durch Outhere).

Maxime Pascal und Le Balcon sind seit 2010 eng mit der Fondation Singer-Polignac verbunden, Pascal als assoziierter Künstler der Stiftung sowie künstlerischer Berater. Im November 2011 verlieh ihm die Akademie der Schönen Künste am Institut Français den Musikpreis der Stiftung Simone und Cino del Duca. Im März 2014 wurde er als erster Franzose mit dem Nestlé and Salzburg Festival Young Conductors Award ausgezeichnet.