Das Polnische Nationale Rundfunk-Sinfonieorchester aus Katowice ist eines der wichtigsten polnischen Sinfonieorchester und eine vielseitige kulturelle Einrichtung. Die Geschichte des Orchesters reicht bis ins Jahr 1935 zurück und ist untrennbar mit Grzegorz Fitelberg verbunden, der mit der Aufgabe betraut wurde, das erste unabhängige Rundfunk-Sinfonieorchester Polens zu schaffen. Das Ensemble gab sein Debüt am 2. Oktober 1935 und ist seither im polnischen Rundfunk ständig präsent. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Orchester in Katowice reaktiviert und sein Wiederaufbau 1945 Witold Rowicki anvertraut.
In den folgenden Jahrzehnten festigte das Orchester nach und nach seinen internationalen Ruf, trat in den bedeutendsten Konzertsälen der Welt auf und arbeitete mit den größten Künstlern unserer Zeit zusammen, darunter Leonard Bernstein, Martha Argerich, Plácido Domingo und Arthur Rubinstein. Das Orchester hat u. a. Werke von Witold Lutosławski, Wojciech Kilar, Henryk Mikołaj Górecki und Krzysztof Penderecki uraufgeführt, und NOSPR-Alben wurden von renommierten Labels veröffentlicht. Im Laufe der Jahre wurde das Orchester von bedeutenden Dirigenten wie Jan Krenz, Kazimierz Kord, Tadeusz Strugała, Jerzy Maksymiuk, Antoni Wit, Gabriel Chmura, Jacek Kaspszyk und Alexander Liebreich geleitet. Heute werden die reichen musikalischen Traditionen des Orchesters unter der künstlerischen Leitung von Lawrence Foster gepflegt, wobei Ewa Bogusz-Moore als General- und Programmdirektorin fungiert.
Ein fester Bestandteil der Identität des NOSPR blieb in jeder Phase seiner Geschichte die Beziehung zur Technik. Ende der 1960er Jahre begann das Orchester dank seines damaligen künstlerischen Leiters Bohdan Wodiczko eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Fernsehen, und heute spielt das Internet eine immer wichtigere Rolle beim Aufbau von Beziehungen mit dem Publikum.
Die Residenz des Polnischen Nationalen Rundfunk-Sinfonieorchesters ist ein modernes Gebäude, das vom Konior Studio aus Katowice entworfen wurde und einen Konzertsaal mit 1800 Plätzen, einen Kammermusiksaal sowie zahlreiche Werkstatt- und Unterrichtsräume umfasst. Der Konzertsaal, dessen Akustik von Nagata Acoustics entworfen wurde, gilt als einer der besten Konzertsäle der Welt, was die Akustik betrifft. Im Jahr 2023 wird er um eine Pfeifenorgel bereichert, die dann zu den größten in europäischen Konzertsälen gehören wird. Die herausragenden Fähigkeiten des Konzertsaals werden von Publikum, Künstlern und der Musikszene allgemein anerkannt. Ein Beweis dafür ist die Aufnahme des NOSPR in das ECHO-Netzwerk, in dem die renommiertesten Konzertsäle Europas vertreten sind.