Der diplomierte Wirtschaftswissenschaftler Sebastião Salgado begann seine Karriere als Fotograf 1973 in Paris, wo er für die Fotoagenturen Sygma, Gamma und Magnum Photos arbeitete. Bis zu seinem Tode im Mai 2025 hatte er mit Lélia Wanick Salgado, seiner Lebens- und Arbeitspartnerin, seine eigene Agentur. Für seine Fotoprojekte bereiste er mehr als 100 Länder, die neben unzähligen Veröffentlichungen in der internationalen Presse in mehreren von Lélia konzipierten und gestalteten Büchern und Ausstellungen präsentiert wurden, wie "Sahel, l'homme en détresse", "Other Americas", "Workers", "Terra", "Exodus", "Africa", "Genesis", "Gold" und "Amazônia". Er war Mitglied der Académie des Beaux-Arts de France, Chevalier de la Légion d'Honneur, Doktor Honoris Causa der Harvard University (USA). Zu seinen wichtigsten Auszeichnungen gehörten der Primo-Levi-Preis (Italien), der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Praemium-Imperiale-Preis der Japan Art Association, der als Nobelpreis der Künste gilt.
1998 gründeten er und Lélia Wanick Salgado in Brasilien das Instituto Terra, eine gemeinnützige Zivilorganisation, die sich auf Wiederaufforstung, Umwelterziehung und nachhaltige ländliche Entwicklung im Tal des Rio Doce im Bundesstaat Minas Gerais konzentriert. Bis heute hat das Instituto Terra mehr als drei Millionen Bäume gepflanzt und so einen Wald entstehen lassen, der eine reiche Artenvielfalt von nur im Atlantischen Regenwald vorkommender Flora und Fauna aufweist.
Im Jahr 2021 startete das Paar sein letztes großes Projekt "Amazônia": ein Buch und eine große Fotoausstellung über den Amazonas-Regenwald und seine indigenen Gemeinschaften. Damit wollten sich Sebastiao Salgado und Lélia Wanick-Salgado für den Erhalt dieser für den Planeten so wichtigen Artenvielfalt und den Schutz dieser bedrohten Bevölkerungsgruppen einsetzen.