Ulrich Kern überzeugt durch stilistisch präzise und tiefgründige Interpretationen auf Konzert- und Opernbühnen gleichermaßen. Einen besonderen Schwerpunkt legt er auf das Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts, dem er sich mit großer Leidenschaft widmet.
Sein Repertoire umfasst über 60 Bühnenwerke und reicht von Mozarts späten Opern, Wagners "Tannhäuser" und Strawinskys "Le Sacre du printemps" bis hin zu Janáčeks Oper "Die Ausflüge des Herrn Brouček" und Hans Werner Henzes letzter Oper "Gisela!", deren Einstudierung er an der Semperoper Dresden übernahm. Die internationale Fachzeitschrift Opernwelt nannte die Produktion von Karl Amadeus Hartmanns "Simplicius Simplicissimus" mit Ulrich Kern am Pult in ihrer Kritikerumfrage 2023 die "ungewöhnlichste Aufführung der Saison".
Als Gastdirigent ist Ulrich Kern bei namhaften Klangkörpern zu erleben, darunter die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, das MDR-Sinfonieorchester, die Dresdner Philharmonie, das Konzerthausorchester Berlin, das Staatsorchester Rheinische Philharmonie in Koblenz, die Nordwestdeutsche Philharmonie, das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt/Oder, das Ensemble Resonanz in Hamburg und die Stuttgarter Philharmoniker. Dabei dirigiert er in renommierten Konzerthäusern wie der Berliner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig und der Tonhalle Düsseldorf. In den USA debütierte er 2009 beim Spokane Symphony Orchestra, 2011 gastierte er mit dem Stuttgarter Kammerorchester in Frankreich. Engagements führten ihn an Theater in Bremen, Bielefeld, Osnabrück sowie an das Staatstheater Salvador in Brasilien.
Ulrich Kern ist regelmäßig bei internationalen Festivals zu Gast, darunter das Aspen Music Festival (Colorado), das Nargen Festival (Tallinn), die Ruhrtriennale, das Impuls Festival in Sachsen-Anhalt, die Internationalen Tage für Neue Musik Darmstadt sowie in bedeutenden Konzertsälen Südamerikas wie dem Teatro Solis in Montevideo und dem neuen Konzertsaal CCK in Buenos Aires.
In der Saison 2025/26 kehrt Ulrich Kern in die Berliner Philharmonie zurück, wo er die Silvesterkonzerte der Berliner Symphoniker mit der Sopranistin Nadja Mchantaf leiten wird. Weitere Gastdirigate führen ihn unter anderem zur Dresdner Philharmonie, zum Brandenburgischen Staatsorchester sowie zum Staatsorchester Rheinische Philharmonie, mit dem er auch bei den Musikfestspielen Weilburg gastieren wird. Am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz stehen Janáčeks Oper "Die Ausflüge des Herrn Brouček", Verdis "Nabucco", Strauss’ "Ariadne auf Naxos" sowie mehrere Konzerte mit der Neuen Lausitzer Philharmonie im Mittelpunkt seines künstlerischen Wirkens.
Ulrich Kern arbeitet regelmäßig mit herausragenden Solist:innen zusammen, darunter Harriet Krijgh, Anastasia Kobekina und Daniel Müller-Schott bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern sowie der Pianist Martin Stadtfeld und die Harfenistin Anneleen Lenaerts in Gent.
Die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponist:innen ist ihm ein besonderes Anliegen. So eröffnete er 2017 mit dem Ensemble Resonanz das Flandern Festival Gent mit einer Uraufführung von Kalevi Aho. In der Hamburger Laeiszhalle brachte er Werke von Rebecca Saunders und Sven-Ingo Koch zur Uraufführung. Als musikalischer Höhepunkt des Bauhaus-Festjahrs 2019 dirigierte er mit dem MDR-Sinfonieorchester eigens hierfür komponierte Werke in Leipzig. Die sinfonische Dichtung "Die Regentrude" von Klaus Wüsthoff, eingespielt mit Martina Gedeck als Sprecherin, erschien als CD-Mitschnitt.
Rundfunkaufnahmen beim Saarländischen Rundfunk, beim MDR sowie Konzertübertragungen im SWR und NDR dokumentieren seine vielseitige künstlerische Arbeit.
Für die CD French Trombone Concertos mit Fabrice Millischer und der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken erhielt Ulrich Kern 2014 den Deutschen Musikpreis Echo Klassik in der Kategorie "Konzerteinspielung des Jahres 20./21. Jh.".
In Stuttgart geboren, studierte Ulrich Kern an den Musikhochschulen in Stuttgart und Weimar. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er von Bernard Haitink, Jorma Panula sowie in den USA von David Zinman. Als Stipendiat im Dirigentenforum des Deutschen Musikrats arbeitete er u. a. am Staatstheater Mainz und an der Oper Kiel. Bereits 2006 gewann er den Dirigentenwettbewerb der Deutschen Musikhochschulen, gefördert von der Herbert-von-Karajan-Stiftung Berlin, sowie den Sonderpreis für die beste Operninterpretation.
Ulrich Kern ist Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Theater Görlitz. Für seine herausragenden künstlerischen Leistungen wurde er dort mehrfach mit dem Sonderpreis des Theatervereins sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet. Außerdem wurde das Theater im Jahr 2025 von der Fachzeitschrift Die Deutsche Bühne als bestes Stadttheater Deutschlands gekürt.