Die Geburtsstunde der Dresdner Philharmonie

29. November 1870

Das Stadtmusikkorps eröffnet unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Moritz Erdmann Puffholdt den neuen Saal im Gewerbehaus, dem Vereinshaus des Dresdner Gewerbevereins.

Die Eröffnung des Saals gilt als Geburtsstunde des Gewerbehausorchesters, aus dem die Philharmonie hervorgeht. 

Folgende Werke werden an diesem Tag gespielt:

  • Ouvertüre „Die Weihe des Hauses“ von Ludwig van Beethoven
  • „Jubel – Ouvertüre“ von Carl Maria von Weber
Ouvertüre oder Kuvertüre?

Mit dem Gewerbehaussaal, geplant vom Architekten Bernhard Schreiber, entsteht der erste große Konzertsaal in Dresden. Er hat rund 2000 Plätze mit variabler Bestuhlung. Somit sind Bankette, Konzerte und Vorträge möglich. Außerdem hat er eine hervorragende Akustik und die neueste Technik. Es können zum Beispiel Vorträge mit Lichtbildern, Filmausschnitten und Hörbeispielen von Schallplatten gehalten werden.

3. Dezember 1870

Es findet das erste große Sinfoniekonzert unter der Leitung von Moritz Erdmann Puffholdt statt.

Er führt die Tradition ein, an Weihnachts- und Ostertagen, sowie zu Silvester und Neujahr Konzerte zu veranstalten. Diese Tradition besteht bis heute.

Nach Puffholdt folgt Hermann Gustav Mannsfeldt im April 1871 als Kapellmeister des Gewerbehausorchesters. Die Ära Mannsfeldt ist für den Aufbau des Konzertwesens am Gewerbehauses entscheidend.

1878 ist Eugène Ysaÿe Konzertmeister der Gewerbehaus-Kapelle. 

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Am 5. März 1884

... gibt Johannes Brahms ein Gastspiel mit eigenen Werken. Dabei tritt er als Solist in seinem d-Moll-Klavierkonzert auf und dirigiert die Kantate "Rinaldo" und die Alt-Rhapsodie.

1885

Hermann Mannsfeldt geht nach Berlin und Michael Zimmermann übernimmt das Amt des Kapellmeisters. Das Orchester wird offiziell in "Kapelle des Gewerbehauses" umbenannt. Der Musikunternehmer Hermann Wolff führt nach dem Vorbild seiner Berliner Konzertreihe die „Philharmonische Konzerte“ ein.

Quelle: https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/brahms-versenkt-briefe-im-rhein-100.html

Im Jahr 1888 versenkt Brahms mehrere Päckchen mit Briefen an Clara Schumann im Rhein. Dem war 30 Jahre zuvor war eine unglückliche Liebesgeschichte zwischen den beiden vorausgegangen. 

Zeichnung von Richard Strauss

 

 

1888

Richard Strauss gibt beim Gewerbehausorchester sein Dresdner Debüt als Dirigent. Außerdem dirigiert Peter I. Tschaikowski seine Vierte Sinfonie und sein b-Moll-Klavierkonzert. 

1890-1903

Es spielen ungefähr 50 Musiker in dem Orchester, in einzelnen Konzerten auch 75.

1903 - 1915:

Henrik Willy Olsen ist Kapellmeister. In seiner Ära nimmt die Reisetätigkeit stark zu. Im Jahr 1909 geht „The Dresden Philharmonic Orchestra“ als eines der ersten europäischen Orchester auf eine ausgedehnte Tournee nach Nordamerika und gastiert unter anderem in New York, Syracuse, Toronto, Detroit, Cincinnati und Columbia.

1914

Der Erste Weltkrieg bedroht die wirtschaftliche Existenz des Orchesters: zahlreiche Musiker werden zum Heeresdienst eingezogen.