Georg Phillip Telemann | Komponist:innen­vorstellung

Georg Phillip Telemann

Georg Phillip Telemann erfand weder das Telefon noch die Telenovela, war aber dennoch ein durchaus tüchtiger Erschaffer. Über 3600 Werke gehen auf den Barock-Komponisten zurück. Rechnet man das auf seine aktive Zeit von 1691 bis hin zu seiner letzten Komposition 1767, also 76 Jahre, sind das etwa 47 Werke im Jahr, nahezu ein Werk pro Woche.

Telemann wuchs stets behütet und gut gebildet in Magdeburg auf. Er besuchte die Schule, sprach fließend Englisch sowie Italienisch und gehörte damit zum Bildungsbürgertum. Bereits mit 10 Jahren begann er zu komponieren, jedoch oft heimlich und auf ausgeliehenen Instrumenten. Seine Mutter schätzte seine Leidenschaft nicht, da sie den Beruf des Musikers als nicht gut genug ansah (ihr erschien der Musiker-Beruf nicht standesgemäß). Um gegen seine Passion vorzugehen, ging sie sogar so weit, ihm 1693 sämtliche Instrumente wegzunehmen und ihn auf eine andere Schule zu schicken. Auch dort fand er allerdings wieder Möglichkeiten, sich mit Musik zu beschäftigen. 1701 schrieb er sich dennoch seiner Mutter zuliebe zum Jurastudium in Leipzig ein. Dort gründete er ein Jahr nach Studienbeginn ein Amateurorchester, das Johann Sebastian Bach höchstpersönlich knapp 30 Jahre weiterführte.

Als Telemann ein Angebot aus Sorau (heute: Polen) erhielt, zog er von Leipzig wegund wirkte dort als Kapellmeister.

1712 wurde Telemann dann Städtischer Musikdirektor in Frankfurt am Main. Dort blieb er ein paar Jahre wechselte dann nach Hamburg und zuletzt nach Paris. Durch seinen Aufenthalt dort wuchs sein Ruhm sowohl international als auch in Deutschland selber. Als er nach Deutschland zurückkehrte, komponiert er noch weiter, bis ihn seine zunehmende Sehschwäche und andere Beschwerden daran hinderten. Er starb 1767, im Alter von 86 Jahren, in Hamburg.

Die Dresdner Philharmonie hat zum letzten Mal am 01.09.2021 ein Werk Telemanns aufgeführt.